Winter ar Wärmi - zu zweit im Tiddly
- Janine Brodbeck
- 18. Dez. 2019
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Dez. 2020
18.12.2019 - zu zweit in einem Wohnmobil unterwegs in Spanien
Wer hätte gedacht, dass ich mit meinem Freund einen Monat lang im Wohnmobil zusammenleben würde? Vor einem Jahr noch versuchten wir, getrennte Wege einzuschlagen. Etwas führte uns doch wieder zusammen, und das ist schön so. Und nun sind es 6m x 2.3m = 13.8 Quadratmeter Wohnfläche für uns zwei - nicht gerade viel. Und damit ist auch unser stets wiederkehrendes Thema wieder lanciert:uns genügend Raum lassen und genügend Eigenraum nehmen. Das ist nicht so einfach, aber ich finde, wir meistern das bisher nicht schlecht. Das Thema wird hier im Wohnmobil (Tiddly nennen wir es liebevoll) zu einem ganz physischen. Wenn mein Partner in der Küche steht, kann ich nicht zur Tür rausgehen. Auch nicht an den Kühlschrank, und überhaupt sollte ich mich dann besser im vorderen Teil stillhalten(!). Und auch wenn er betont, dass er jetzt Zeit für sich möchte, sind wir vermutlich nicht mehr als 30 Zentimeter voneinander entfernt, gut möglich dass wir uns sogar den ganzen Abend lang berühren, um die Beine ausstrecken zu können, so wie gerade jetzt.

Ich geniesse das meistens, ich mags nah und näher. Ich liebe es, meinen Freund bei mir zu haben, mit ihm die schönsten Dinge zu erleben. Wir sind meistens ein harmonisches Paar und das fühlt sich leicht und einfach an. Gleichzeititg spüre ich zuweilen die Herausforderung, mich selber nicht zu verlieren, mir selber am nähsten zu bleiben. Und die Gefahr, nicht mehr zu spüren, wenn es wirklich Zeit wird für SOLO-Zeit. Nur ich. Kein Freund weit und breit. Keine Rücksichtnahme, keine Vorwegnahme, was er möchte, will und kann. DISTANZ. ICH.
Es wird Zeit. Obwohl wir uns gut verstehen und alles sehr unkompliziert und friedlich abläuft, fehlt uns unser ur-eigener Raum. Und damit auch die Spannung, die entsteht, wenn wir wieder mal etwas getrennt waren. Alles wird manchmal etwas zu selbstverständlich, alles etwas zu gewohnt und zu bekannt. Dann gehen wir auf eine innere Distanz und die tut mir dann oft weh, die mag ich gar nicht.
Ab Freitag verbringe ich ein paar Tage in einer Ferienwohnung. Allein.
Ich freue mich auf Zeit mit mir. Entscheiden nur für mich, tun was mir einfällt und wonach mir der Sinn steht. Ohne Rücksichtnahme, Rückfrage, ohne Abgleich mit anderen Bedürfnissen. Verantwortung für mich übernehmen, entscheiden, selbstständig unterwegs sein. Vielleicht auch unsicher, leer und mich einsam fühlend, aber ganz bei mir wieder ankommend. Und ich freue mich, mich nach einigen Tagen des Alleinseins wieder zu freuen auf ihn.
Und ich würde mich freuen (man weiss ja nie, was geschieht), wenn es dann auch wieder prickelnder werden kann, wenn wir uns liebkosen.
Liebe Paare da draussen, wie macht ihr das mit eurer Nähe und Distanz und Eigenraum und so? Wie kommuniziert ihr, wenn ihr genug habt vom anderen? Traut ihr euch das?
Kennt ihr Kniffe und Tricks, euren Eigenraum zu wahren in der Beziehung?
Wie geht ihr damit um, dass die Bedürfnisse nach Nähe nicht immer gleich verteilt sind und ein Partner mehr möchte als der andere?
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